Fertigstellung Totaler Prothesen

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Für die Fertigstellung Totaler Prothesen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese kannst du der Zusammenfassung der DIN EN ISO 20795-1 Zahnheilkunde - Kunststoffe - Teil 1: Prothesenkunststoffe entnehmen.


Bevor du die in der Normzusammenfassung genannten Werkstoffe aber alle kennen, beurteilen und zu unterscheiden lernst, musst du erst mal wieder deine Fachkompetenzen zur Polymerisation vom Methylmethacrylat aus dem ersten Ausbildungsjahr reaktivieren ;-)!


Arbeitsauftrag:

  1. Führe das Polymerisationsquiz in deinem virtuellen Moodle-Klassenzimmer durch. Starte mit Level 2. Wenn du Level 2 fehlerfrei lösen kannst, dann mache mit Level 4 weiter.
  2. Erweitere – wenn du im Quiz noch Fehler gemacht hast – mit Hilfe des Artikels zur Polymerisation von Methylmethacrylat aus dem Lernfeld 1 deine Polymerisations-Fachkenntnisse und teste deine Kompetenzen erneut.
  3. Suche dir anschließend eine Partnerin bzw. einen Partner in der Lerngruppe. Erklärt euch gegenseitig in einem Rollenspiel "Praktikant - Azubi", wie Kunststoff hart wird. Tauscht zwischendurch die Rollen!
  4. Fülle im Anschluss an das Rollenspiel jeweils mit Hilfe deines Partners die Kompetenzcheckliste aus.


Für die Fertigstellung Totaler Prothesen gibt es die ober schon erwähnten Möglichkeiten. Diese hast du der Zusammenfassung der DIN EN ISO 20795-1 Zahnheilkunde - Kunststoffe - Teil 1: Prothesenkunststoffe entnommen.

Dieser Artikel auf Dentalkompakt-Online bietet eine gute Zusammenfassung über die Geschichte der Prothesenbasiswerkstoffe, die aktuellen Prothesenbasismaterialien, evtl. möglich Allergien bzw. Unverträglichkeiten sowie die entsprechenden Verarbeitungs-Verfahren. Sollte der Link nicht funktionieren, findest du den Artikel auch direkt in deinem Moodle-Klassenraum.

Auch dieser Artikel zur Werkstoffkunde und Verarbeitung von Prothesenkunststoffen der Firma Schütz bietet eine sehr gute Informationsgrundlage. Du findest ihn auch direkt in deinem Moodle-Klassenraum.


Arbeitsauftrag:

Lies die beiden oben genannten Artikel in Ruhe unter Verwendung der 5-Schritt-Lesemethode. Erstellt anschließend gemeinsam in der Lerngruppe eine Mind-Map zum Thema "Fertigstellung Totaler Prothesen".

Zu jedem Stichwort dieser Mind-Map soll dann eine kurzer Artikel bzw. eine kurze Beschreibung erstellt werden:

  1. Wähle ein Stichwort (und markiere es in der Mind-Map).
  2. Suche dir (evtl.) eine Partnerin oder einen Partner.
  3. Erstelle die Beschreibung anhand deiner Zusammenfassung der beiden Texte.
  4. Kontrolliere die Beschreibung und zeige sie deinem Lehrer.
  5. Schreibe die Erklärung zum Stichwort in das Glossar "Fertigstellung Totaler Prothesen" im Moodle-Klassenraum.
  6. Suche dir ein weiteres Stichwort in der Mind-Map ... usw.




Die Polymerisation von Methylmethacrylat kennst du bisher nur als Autolpolymerisat. Du hast aber im Rahmen der Arbeit an den verschiedenen Techniken und Werkstoffen auch das Heißpolymerisat kennen gelernt. Daher musst du nun einige zusätzliche Kompetenzen zur Polymerisation von Heisspolymerisat erwerben. Folge dazu dem Link ;-).



Übungsaufgaben zur Anwendung deiner neuen Kompetenzen

  1. Euer Thema im Labor ist mal wieder der Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dabei kommt auch die Fertigstellung Totaler Prothesen zur Sprache. Welche Anforderungen werden an Prothesenkunststoffe bzgl. des Zahntechnikers gestellt?
  2. Ein Behandler verordnet für einen Allergie-Patienten eine Totale Prothese aus Autopolymerisat mit "möglichst wenig Restmonomer". Du bekommst die Gelegenheit, mit dem Zahnarzt zu sprechen. Erläutere ihm deinen werkstoffkundlichen und fertigungstechnischen Standpunkt zu dem Thema.
  3. Für die Dokumentation im Rahmen des Medizinproduktegesetzes bekommst du im Labor die Aufgabe, die Verarbeitungsanleitung von Paladon in Stichworten zusammenzufassen.
  4. Die mechanischen Eigenschaften von Heißpolymerisat hängen von der Höhe der Wärmezufuhr zu Beginn der Polymerisation ab! Begründen Sie diese Aussage!
  5. Der Polymerisationsgrad gibt Auskunft über die Menge der Monomere im einer Polymerkette.Je höher der Polymerisationsgrad (also je mehr Monomere die einzelnen Ketten enthalten) desto besser sind die mechanischen Eigenschaften einer Prothese. Beurteile die Kurz- und Langzeit-Polymerisation beim Stopf-Press-Verfahren bzgl. des Polymerisationsgrades.
  6. Erläutere das Zustandekommen und die Vermeidung von Siedebläschen bei der Polymerisation von Prothesenkunststoffen.
  7. Eine Oberkieferprothese soll möglichst passgenau für einen anspruchsvollen Behandler hergestellt werden. Wähle ein Verfahren aus und begründe deine Wahl!
  8. Kaltpolymerisat (bzw. Autopolymerisat) soll in warmem Wasser und unter Druck polymerisiert wird. Welche Bedeutung haben diese Vorgaben?


Übungsaufgaben in vereinfachter Sprache

  1. Welche Anforderungen (Bedingungen) werden für den Zahntechniker an Prothesenkunststoffe gestellt?
  2. Ein Patient benötigt Totale Prothesen. Sie soll "möglichst wenig Restmonomer" haben. Welchen Werkstoff (Kunststoff) und welches Verfahren wirst du verwenden. Erkläre es dem Zahnarzt.
  3. Nenne die möglichen Arten der Polymerisation für Paladon (Heißpolymerisat). Lies in der Verarbeitungsanleitung.
  4. Die Festigkeit und Härte von Heißpolymerisat hängen von der Höhe der Wärmezufuhr zu Beginn der Polymerisation ab! Begründe diese Aussage!
  5. Der Polymerisationsgrad ist die Menge der Monomere im einer Polymerkette. Bei hohem Polymerisationsgrad sind die mechanischen Eigenschaften einer Prothese besser. Beurteile den Polymerisationsgrad bei Kurz- und Langzeit-Polymerisation mit dem Stopf-Press-Verfahren.
  6. Erläutere die Entstehung und die Vermeidung von Siedebläschen bei der Polymerisation von Prothesenkunststoffen.
  7. Eine Oberkieferprothese soll möglichst genau passen. Wähle ein Verfahren aus. Begründe deine Wahl!
  8. Autopolymerisat soll in warmem Wasser und unter Druck polymerisiert wird. Erkläre warum das so ist?


Lösungen:




Noch einzuarbeiten:

Haltemechanismen einer Totalprothese

  • Adhäsionskräfte - Anziehungskraft zwischen den Molekülen zweier Körper
  • Kohäsion - Anziehung zwischen den Molekülen eines Stoffes (Speichel; kann durch Haftcreme verstärkt werden). Je dickflüssiger der Speichel, desto besser die Klebewirkung
  • Passgenauigkeit - je besser, desto besser die Kapillarwirkung des Speichels
  • Stabiles Widerlager - bei verschieblicher Unterlage werden Prothesen verschoben und abgehebelt
  • Mechanische Retention - untersichgehende Kieferkammanteile (OK Tubera + gesamter Vestibulärbereich, UK frontale Kieferkammanteile + retromolare Flügel)
  • Saugwirkung (nur OK) - Funktionsrand, Ventilrand, Innenventil, Außenventil erzeugen einen allseitig geschlossenen Raum (Radierung der A-Linie dadruch zwingend nötig), durch abziehende Kräfte wird der atmosphärische Luftdruck wirksam, der die ursprüngliche Raumgröße wiederherstellen will. In der Luft, die sich im Speichel innerhalb dieses Spaltraums befindet, entsteht eine Druckdifferenz zum höheren Außendruck und Saugwirkung tritt auf
  • Zusätzliche Radierungen - Einteilung durch Radierungen in der Gaumenfläche in mehrere für sich wirkende Schotten
  • Muskelgriffige Gestaltung der Prothesenbasen (Patient lernt mit der Zeit, die Prothese durch die mimische Muskulatur zu stabilisieren)
  • Sublingualrolle (UK) - Zunge fixiert die Prothese
  • Schwerkraft (nur UK) - hält UK-Prothese am Platz

Die mimische Muskulatur

  • M. buccinator trägt zum Halt der Totalprothese bei - horizontal (parallel) zur Prothesenrand verlaufend
  • M. levator anguli oris - vertikal (senkrecht) zum Prothesenrand verlaufen - destabilisierend

Stabilisierende Muskulatur verläuft parallel zum Prothesenrand Destabilisierende Muskulatur verläuft quer zum Prothesenrand





Weitere evtl. interessante Links: