Gründe für den Verlust und den Ersatz von Zahnsubstanz

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Zahnsubstanzen

Schmelz, Dentin, Zement, Pulpa

Wie ist ein Zahn histologisch (also das Gewebe betreffend) aufgebaut?

Der Zahn besteht aus verschiedenen Schichten. Der Zahnschmelz ist der äußere sichtbare Teil des Zahnes und bedeckt das Zahnbein im Bereich der Zahnkrone. Beides sind Zahnhartsubstanzen. Das Zahnbein umgibt das Zahnmark. Im Bereich der Wurzel wird das Zahnbein vom Wurzelzement, der dritten Zahnhartsubstanz, umschlossen.

Detailliertere Informationen dazu findest Du in dem Wikipedia-Artikel Zahnsubstanzen. Als zusätzliche Informationsquelle kannst Du auch das Lehrbuch der Zahntechnik - Band 1 verwenden.


Erstelle eine Skizze zum Aufbau eines Zahnes mit seinen einzelnen Substanzen.

Erläutere den Aufbau und die Funktion der Substanzen in File:LS5.3_Zahnsubstanzen_Tabelle.pdfForm einer Tabelle.


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Zusätzlicher Arbeitsauftrag zu den Zahnsubstanzen für besonders Wissbegierige ;-)

Kläre anhand der bisher schon verwendeten Informationsmaterialen folgende Fragen schriftlich:

  • Welche Zellen sind an der Zahnentwicklung beteiligt und welche Funktion haben sie jeweils?
  • Was ist das Schmelzoberhäutchen?
  • Was ist die Hertwigsche Epithelscheide?
  • Warum kann Schmelz nicht regeneriert werden?
  • Was ist Primär-/Sekundär-/Tertiärdentin?
  • Wie funktioniert die Schmerzempfindung, z.B. süß/kalt, am Zahn?

NÖTIG??? ODER RAUS?


Fasse die folgenden Informationen stichpunktartig zusammen.


Topografie von Zahnkronen: klinisch, anatomisch

Am Zahn unterscheidet man makroskopisch die Krone (Corona dentis) von der Wurzel (Radix dentis). Die Abgrenzung bildet der Zahnhals (Collum oder Cervix dentis)[1]. Die anatomische Krone ist damit definiert als Teil des Zahnes oberhalb des Zahnhalses.

Ist nun ein Zahn im Durchbruch, sodass der Zahnhals und auch Teile der anatomischen Krone noch nicht in die Mundhöhle ragen, heißt der sichtbare Teil des Zahnes klinische Krone. Dieser Ausdruck bezeichnet alles, was vom Gingivalsaum ausgehend in die Mundhöhle ragt. Die klinische Krone ist in diesem Fall kleiner als die anatomische Krone. Umgekehrt kann es sein, dass bei Patienten, die beispielsweise an einer Parodontitis leiden, die mit Attachment- und Knochenverlust einhergeht, bereits Teile der Wurzel in der Mundhöhle sichtbar sind. In diesem Fall ist die klinische Krone ebenfalls alles, was in der Mundhöhle sichtbar ist und damit größer, als die anatomische Krone.

Zusammenfassend ist die klinische Krone alles, was vom Zahn in die Mundhöhle ragt und nicht von Schleimhaut oder Knochen bedeckt ist.[2]


Verlust der Zahnsubstanz durch Karies, Abrasion, Attrition und Erosion (Säure)

Karies - Definition:

Ein biofilmbedingter, an Prädilektionsstellen der Zahnoberfläche beginnender und in die Tiefe fortschreitender dynamischer Prozess episodischer De- und Remineralisationsvorgänge, der bei Überwiegen der Demineralisation durch organische Säuren, die von Bakterien einer spezifischen (kariogenen) Zahnplaque aus Kohlenhydraten der Nahrung gebildet werden ("zuckerabhängige Infektionskrankheit"), schließlich zu einem irreversiblen (nicht umkehrbaren) Verlust von Zahnhartsubstanzen (Kavitation) führt. [3]

So wird Karies auf schlau definiert ;-) -

Einfacher gesagt: Bakterien bilden aus kohlenhydratreicher Nahrung Säuren, die den Zahnschmelz zersetzen. Diese Bakterien leben in Zahnbelag, der sich an Stellen bildet, wo schlecht gereinigt wird. Zwischendurch neutralisiert unser Speichel diese Säuren immer wieder. Diesen Vorgang nennt man Remineralisation. Nimmt jedoch die Zersetzung durch die Säure (die so genannte Demineralisation) überhand, entstehen Löcher im Zahn, die nicht wieder heilen können.

Man spricht auch von einer Multifaktoriellen Kariestheorie, nach der es vier Faktoren gibt, damit eine Karies entsteht: es benötigt einen Zahn, es benötigt Zucker, es benötigt Bakterien und es benötigt Zeit. Fällt einer dieser Faktoren weg, kann keine Karies entstehen.

Abrasion - Definition:

Verlust von Zahnsubstanz durch mechanischen Abrieb, verursacht durch in die Mundhöhle eingebrachte Substanzen. Abrasion wird vereinfacht, wenn die Zahnoberfläche bereits durch Säuren vorgeschädigt ist. Häufig an den Zahnhälsen im Bereich der Eckzähnen und Prämolaren durch falsche Zahnputztechnik.[2]

Attrition - Definition:

Verlust von Zahnsubstanz durch mechanischen Abrieb der Zähne gegeneinander in (para)funktionellen Kontaktbereichen. Kann durch abrasive Nahrung verstärkt werden. Ursächlich sind Vorkontakte, Bruxismus (Knirschen und Pressen) oder auch ein reduziertes Restgebiss mit überwiegend frontal abgestützer Okklusion. Häufige Lokalisation sind Okklusalflächen und Inzisalkanten aber auch Palatinalflächen der OK-Frontzähne und die Labialflächen der UK-Frontzähne.

Im Bereich der Approximalflächen findet eine physiologische Attrition durch den Mesialdrift (Physiologische Zahnwanderung) statt (Abflachung der Approximalkontakte).[2]

Erosion - Definition:

Verlust von Zahnsubstanz durch Säureeinwirkung auf die Zahnoberfläche, die nicht durch Mikroorganismen (Bakterien) verursacht wird. Typische Ursachen sind berufliche Säureexposition, Ernährung (z. B. Zitrusfrüchte, saure Getränke wie Cola oä.), Medikamente aber auch durch krankhaft reduzierten Speichelfluss, Bulimie, Brechreiz durch Erkrankungen oder Schwangerschaft.[2]


Ersatzkrone - Schutzkrone

Wurde Zahnsubstanz durch die oben genannten Gründe so stark beschädigt, dass es zur Beeinträchtigung der Funktion kommt, kann sie durch Kronen ersetzt werden. Dann handelt es sich um eine Ersatzkrone.

Um weitere Schäden an der Zahnsubstanz, vor allem an der weichen Zahnsubstanz, zu verhindern, werden Schutzkronen benötigt.

Übung:

Überprüfe nun Dein neues Wissen mit der interaktiven Übung in deinem Klassen-Moodle-Kurs!

  1. Klaus M. Lehmann, Elmar Hellwig, Zahnärztliche Propädeutik, Urban und Fischer, 9. Auflage, 2002
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Thomas Weber, MEMORIX Zahnmedizin, Thieme Verlag, 3. Auflage, 2010
  3. Thomas Weber, MEMORIX Zahnmedizin, Thieme Verlag, 3. Auflage, 2010