Lernsituation 3 - Alternative: Das Elektrolytische Glänzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Kay hat offensichtlich ein Problem. Beschreibt das Problem und überlegt gemeinsam welches Wissen Kay benötigt, um das Problem zu lösen.
Kay hat offensichtlich ein Problem. Beschreibt das Problem und überlegt gemeinsam welches Wissen Kay benötigt, um das Problem zu lösen.


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Version vom 29. August 2022, 11:08 Uhr


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Einstiegsszenario

Viele Dentallabore nutzen ein Glänzbad. In einem Dentallabor arbeitet der Azubi Kay. Als Kay den Auftrag bekommt eine Modellgussprothese herzustellen geht er vor wie er es gelernt hat. Um die Oberfläche zu glätten hängt Kay den Modellguss in ein Glänzbad und stellt das Glänzbad an. Als Kay den Modellguss nach einigen Minuten wieder herausnimmt muss er feststellen, dass der Modellguss nicht mehr richtig anliegt.



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Analyse / Information

Kay hat offensichtlich ein Problem. Beschreibt das Problem und überlegt gemeinsam welches Wissen Kay benötigt, um das Problem zu lösen.

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Nutzt dazu die Kartenabfrage Information in Moodle.



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Planung

Ihr habt nun die Möglichkeit euch zu überlegen, was ihr für Kay erarbeiten wollt, damit er das Problem lösen kann. Das Ergebnis nennt man auch Handlungsprodukt. Handlungsprodukte sind z.B. ein Grafiz, aber euch fällt bestimmt noch mehr ein.

Anschließend müsst ihr euch überlegen, woher ihr die Information bekommt, die ihr für die Erstellung des Handlungsproduktes benötigt.

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Nutzt dazu die Kartenabfrage Planung und Entscheidung in Moodle.



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Durchführung

Das elektrolytischen Glänzen (Elektrolyse in Wikipedia) ist ein Vorgang zur Oberflächenbearbeitung, der in der Modellgusstechnik für Partielle Prothesen verwendet wird. (Werbung für ein Glänzgerät der Firma BEGO)


Das gegossene, ausgebettete und abgestrahlte Objekt (meist eine Modellgussprothese) wird in das elektrolytischen Glänzbad gehängt. Das Gerät wird für eine bestimmte Zeit eingeschaltet. Nun fließt Strom durch den Elektrolyten, der die Spitzen des Rauhigkeitsprofils der Oberfläche des Objektes ganz langsam abträgt. Anschließend ist es glatter (hat also eine geringere Rauigkeit) und glänzt! Das ist bei so einem komplexen Objekt viel einfacher und gleichmäßiger, als das Ausarbeiten mit Fräsen oder Schleifwerkzeugen.


Elektrolytisches Glänzen bei der Schmuckherstellung:


Bevor du verstehen kannst, was da im Glänzbad läuft, musst du dir ein paar Kompetenzen zum Thema "Chemie", speziell der "Protolyse", aneignen. Diese Protolyse macht der Hersteller des Elektrolyten, bevor ihr den Kanister mit dem Zeugs kauft. Der Elektrolyt verbraucht sich nämlich und muss regelmäßig ausgetauscht werden, dazu aber später mehr.


Arbeitsauftrag 1:

Folge dem Link Elektrolyt und erstelle dir aus den dortigen Informationen eine Ablaufschema zur Entstehung von Elektrolyten. Bitte evtl. deinen Lehrer um ein vorgefertigtes Arbeitsblatt zum Ausfüllen


Prinzipiell passiert in einem Glänzbad folgendes:

Elektrolytisches Glänzen - zum Animieren einfach das Bild anklicken

Durch eine von außen angelegte elektrische Spannung (Gleichstrom) wird an einer mit dem Pluspol verbundenen Elektrode (unser Werkstück, die Modellgussprothese, in Abbildung rechts) ein Elektronenmangel ("Elektronensog") und einer mit dem Minuspol verbundenen Elektrode (Kupferplatten im Glänzbad, in Abbildung links) ein Elektronenüberschuss ("Elektronendruck") erzeugt. Die elektrochemische Oxidation erfolgt an der Anode und besteht in einem Elektronenentzug durch die Stromquelle: Die Anode ist bei der Elektrolyse die positiv geladene Elektrode (Pluspol), die Kathode die negativ geladene Elektrode (Minuspol).

Damit der Vorgang dauerhaft abläuft, muss ständig Energie zugeführt werden. Dies geschieht in Form von elektrischem Gleichstrom, der der Anode ständig Elektronen entzieht (absaugt) und sie zur Kathode "pumpt".

Damit der Stromkreis geschlossen bleibt, muss im Elektrolyten ebenfalls Strom fließen. Hier wird der Ladungstransport durch Ionen erledigt: Die negativ geladenen Anionen sind in unserem Beispiel der Säurerest im Elektrolyten, sie wandern bevorzugt zur positiv geladenen Anode. Die positiv geladenen Kationen, hier Oxonium-Ionen, wandern zur negativ geladenen Kathode.

An der Kathode erhalten die Hydroniumionen ihr fehlendes Elektron zurück und steigen als Wasserstoffgas auf. Der Rest bleibt als Wasser zurück. An der Anode verbindet sich ein Säurerest mit einem Metallion aus der Oberfläche des dort befestigten Werkstücks. Sie bilden zusammen ein Salz, dass sich als Schlamm am Boden des Beckens sammelt. Durch das Entfernen der Metallionen aus dem Werkstück, bevorzugt von erhabenen Stellen der Oberfläche, wird dieses glatter und glänzt!

Die Ionen des Elektrolyten werden also verbraucht. Das erklärt die nachlassende Wirkung des Glänzbades und die Notwendigkeit des Austauchens des Glänzbades von Zeit zu Zeit.

Arbeitsauftrag 2:

Erkläre mit Hilfe der obigen Texte, Bilder und der Animation schriftlich die Vorgänge beim Glänzen von Modellgussprothesen. Fertige dabei eine oder mehrere Skizzen des Vorgangs an. Natürlich kannst du auch gern eine Präsentation oder eine andere Form der Darstellung wählen. Kreativität ist nicht verboten ;-)!




Arbeitsauftrag 3:

Das Glänzbad in deinem Labor funktioniert nicht mehr richtig! Du versuchst, bei voller Stromstärke und maximaler Zeiteinstellung, eine Modellgussprothese zu glänzen, aber es passiert fast nichts auf der Oberfläche! Die Elektrolyt-Brühe sieht ziemlich dunkel aus ...




Arbeitsauftrag 4:

Ändere den Aufbau des Glänzbades anschließend so, dass nicht Material abgetragen sondern aufgetragen wird! (Geschieht z.B. beim elektrochemischen Vergolden von Werkstücken oder in der Galvanotechnik).


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An dieser Stelle solltest du alle Kompetenzen besitzen um dein Handlungsprodukt zu erstellen. Erstelle es und lade es in dem Moodle Kurs unter Handlungsprodukt hoch.




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Kontrolle / Bewertung

Hat dein Handlungsprodukt alles was es haben sollte um das Problem aus dem Einstiegsszenario zu lösen oder fehlt noch etwas?

Schaue dazu nochmal in das Ergebnis der Informationsphase rein.


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Reflexion

Du hast dein Handlungsprodukt erstellt und kontrolliert. Nun überlege was gut gelaufen ist und was man noch verbessern könnte. Die Erkenntnisse aus diesem Schritt kannst du auch noch auf andere (Lern-)Situation übertragen.