Schritte und Schnittstellen des Digitalen Workflows (Corona): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wikidental.de
(Die Seite wurde neu angelegt: „===Normales Lernen=== ====Einführung==== thumb|right|Simulierter Intraoralscan mit der Sirona Bluecam (Streifenlichtprojektion)…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
===Normales Lernen===
===Einleitung===
Die '''digitale Workflow verändert''' zur Zeit die Arbeitsabläufe in der '''Zahntechnik tiefgreifend und rasant'''. Sehr viele '''Kronen und Brücken''' werden mittlerweile mit dieser Technik hergestellt. '''Implantataufbauten''' werden immer häufiger so gefertigt, aber auch '''Partielle Prothesen''' und '''Totale Prothesen''' können schon damit konstruiert und gefertigt werden. '''Schienen''' werden immer häufiger digital gefertigt. '''Funktionslöffel''', '''Basen für Bisschablonen''' oder '''Bohrschablonen''' sind problemlos im digitalen Workflow herstellbar.


Mit der Verbreitung von '''Intraoralscannern''' werden zukünftig immmer häufiger "nur" '''Dateien''' statt '''Abformungen''' im Labor ankommen, aus denen dann mit Hilfe des Digitalen Workflows '''Modelle''' gefertigt werden müssen. Eine Datei kann man halt nicht mit Gips ausgießen ;-).


====Einführung====
In dieser '''einführenden Lernsituation''' werden nur die '''Schritte''' und '''Schnittstellen''' des digitalen Workflows '''gezeigt''' und Begriffe sowie Abkürzungen übersetzt. Die genaue Erarbeitung der einzelnen  Schritte und Schnittstellen erfolgt anschließend in den einzelnen Lernsituationen!
[[Bild:Sirona blue cam.png|thumb|right|Simulierter Intraoralscan mit der Sirona Bluecam (Streifenlichtprojektion)]] Für die [http://de.wikipedia.org/wiki/Digitalisierung Digitalisierung] von dreidimensionalen Objekten werden in der Zahntechnik zur Zeit verschiedene '''optische''' und ein '''taktiles''' '''Messverfahren''' angewendet. Die folgende Liste zeigt eine Auswahl der wichtigsten Verfahren zum


*Scannen von '''Modellen und Abformungen'''
*Erstellen von '''Intraoralscans''' ('''CAI''' - Computer Aided Impressioning)
*Erstellen von '''3D-Scans des Patientengesichts''' zur Unterstützung der Planung und Konstruktion des Zahnersatzes (z.B. [http://www.zirkonzahn.com/de/produkte/geraete/face-hunter Face Hunter (Fa. Zirkonzahn]).




Unter '''Digitalisierung''' versteht man allgemein die "Erstellung digitaler Versionen von analogen Informationen mit dem Zweck, diese digital zu speichern und zu verarbeiten" (Vgl. [http://de.wikipedia.org/wiki/Digitalisierung Digitalisierung]).
Lernvideo zur Einführung in das Thema "Schritte und Schnittstellen des Digitalen Workflows"


<html><video controls="controls" width="320"><source src="https://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls0/dw_schritte_schnittstellen_i720.mp4" type="video/mp4" />Sorry, dein Browser unterstützt eingebettete Videos nicht. Du kannst das Video <a href="https://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls0/dw_schritte_schnittstellen_i720.mp4">hier</a> herunterladen und mit einem Player deiner Wahl abspielen.</video></html>


<html><video controls width="320"><source src="http://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls1/digitalisierung_i720.mp4" type="video/mp4">Sorry, dein Browser unterstützt eingebettete Videos nicht. Du kannst das Video <a href="http://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls1/digitalisierung_i720.mp4">hier</a> herunterladen und mit einem Player deiner Wahl abspielen.</video></html>






*'''Optische Verfahren'''
===Schritte und Schnittstellen des digitalen Workflows===
**'''''Nichtparalleler Strahlengang'''''
***Digitalisieren (Modelle, Gesicht) mit einer '''Laserlinie''' ([http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtschnitt Lichtschnittverfahren], Messprinzip '''Triangulation''')
***Digitalisieren (Modelle, CAI, Gesicht) mit '''[http://de.wikipedia.org/wiki/Streifenlichtscanning Streifenlichtprojektion]''' (Messprinzip '''Triangulation''')
***Digitalisieren (CAI) mit der Cerec [https://www.dentsplysirona.com/de-de/produkte/cad-cam/praxis/scannen-mit-cerec.html Omnicam] (Video und Triangulation)
**'''''Paralleler Strahlengang'''''
***Digitalisieren (CAI) mit dem '''[http://de.wikipedia.org/wiki/Konfokaltechnik konfokalen Messprinzip]''' mit einem  [http://de.wikipedia.org/wiki/Konfokaltechnik#Chromatisch_konfokaler_Sensor chromatisch konfokalen Sensor] ([https://www.3shape.com/de-de/products/trios/intraoral-scanners# 3Shape Trios] [http://www.itero.com/how-it-works.html Cadent itero])
***Digitalisieren (Modelle) mit Hilfe der '''[[Konoskopischen Holographie]]''' (NobelProcera® 2G der Fa. Nobel Biocare)
***Digitalisieren (CAI) mit Videoaufnahmen '''(3D-in-Motion)'''  ([http://solutions.3mdeutschland.de/wps/portal/3M/de_DE/3M_ESPE/Dental-Manufacturers/Products/Dental-Indirect-Restorative/Digital-Impression/True-Definition-Scanner/#tabdata2 Funktionsweise des LAVA True Definition Scanners],  Messprinzip '''Active Wavefront Sampling''' - [https://dspace.mit.edu/bitstream/handle/1721.1/38258/150961779-MIT.pdf?sequence=2 Hier] steht ganz genau, wie das funktioniert ;-), das musst du aber weder lesen noch wissen!)
***Digitalisieren (CAI) mit dem  '''[http://www.dental-online-community.de/index.php?&navID=8&pageID=8&lang=de-de&newsID=1830 Optical Sectioning-Verfahren]'''
*'''Mechanische (taktile) Verfahren'''
**Digitalisieren (Modelle) durch '''Abtastung''' des Objektes mit einem taktilen Sensor [https://www.schuetz-dental.de/de/zahntechnik/cadcam/cadcam-scanner/3132/renishaw-scanner-ds-10-taktiler-scanner Modellscanner der Firma Renishaw]




====Digitalisierung====


Eine Übersicht von zugelassenen Intraoralscanner ist [http://digital-dental-magazin.de/wp-content/uploads/06_Intraorale-Scanner.pdf hier] oder auch [http://www.medicalexpo.de/tab/cad-intraoral-scanner.html hier] zu finden.
Bei der Arbeit im digitalen Workflow reicht natürlich die "Anwesenheit" eines Sägemodelles nicht aus. '''Das Modell muss in den Computer'''. Stellt der Zahnarzt eine gewöhnliche Abformung her, wird daraus klassisch ein '''Sägemodell''' hergestellt. Das wird dann anschließend mit einem 3D-Scanner im Labor digitalisiert (Digitalisierung ''lab-side''). Das Ergebnis ist eine Datei, die die 3D-Daten enthält und an die CAD-Software weitergegeben werden kann. Hat der Zahnarzt statt der Abformung einen '''Intraoralscanner''' verwendet (Digitalisierung ''chair-side''), kann aus diesen Daten direkt mit einer CAD-Software ein Sägemodell konstruiert werden (Pins, Löcher für Pins, Sockel, Sägeschnitte je nach System). In '''diesem Unterrichstprojekt''' gehen wir davon aus, dass der Zahnarzt uns die '''Daten eines Intraoralscans''' geschickt hat!
Im digitalen Workflow nennt man dieses Verfahren auch '''CAI''' (Computer Aided Impressioning - Computerunterstütze Abformung).


Im Idealfall sollte deine Lehrerin oder dein Lehrer dir die '''Digitalisierung''' mit einem '''Intraoralscanner live vorstellen'''. Sollte kein Intraoralscanner zur Verfügung stehen, dann hilft dieses '''Video''' sicherlich. Es zeigt die '''intraorale Digitalisierung''' zweier Kiefer eines nicht ganz unbekannten Patienten ;-):




====Technische Grundlagen====
<HTML5video width="420" autoplay="false" loop="false">itero_video_lensing</HTML5video>


[[Bild:Punktewolke_Kugel.png|thumb|right|Punktewolke einer gescannten Kugel]]Das extraoral fast ausschließlich (Lichtschnittverfahren, Streifenlichtprojektion)  und bei einigen Systemen auch intraoral (Streifenlichtprojektion) genutze  '''Messprinzip''' der '''Triangulation''' wird hier beispielhaft näher erläutert und ausprobiert.


Die Lichtquelle des 3D-Scanners wirft ein '''Streifenlichtmuster''' oder eine '''Laserlinie''' auf das Modell oder die Zähne im Mund. Eine digitale '''Video-Kamera''' nimmt dieses Muster auf. Die Software des Scanners berechnet aus der Abweichung der Linien auf dem Modell zur Blickrichtung der Kamera die dreidimensionale Struktur des Modells. Damit überhaupt eine Abweichung zu sehen ist, müssen Lichtquelle und Video-Kamera im Winkel zueinander positioniert sein. Sie dürfen nicht genau aus der selben Richtung auf das Modell "schauen". Aus den Einzelbildern der Videoaufnahmen berechnet die Scansoftware eine sogenannte "'''Punktewolke'''". Das ist eine Ansammlung von Punkten im dreidimensionalen Raum ('''Voxel''', ''Volumetric Pixel''), deren jeweilige Position mit jeweils drei Koordinaten genau festgelegt ist.
[[Datei:Intraoralscan mesh.png|thumb|right| Rohdaten eines Intraoralscans im STL-Format]]


[[Datei:Sichbarer_bereich_scannen.png|thumb|right|Laser und Kamera "sehen" nicht alle Bereichs des Objektes]]Weil z.B. ein Stumpf auf deinem Modell nicht rundherum gleichzeitig von der Kamera und der Laserlinie (oder dem Steifenlichtprojektor) zu sehen ist, wird das Modell mehrfach gedreht und gekippt. So entstehen mehrere Punktewolken, die dann von der Software zusammengefügt werden müssen. Diesen Vorgang nennt man "'''matchen'''" (''engl: to match, aufeinander abstimmen''). Dabei werden nur die Punkte der Punktewolke verwendet, die gut zusammenpassen. Punkte, die fehlerhaft erscheinen (weil sie z.B. weit von allen anderen weg liegen) werden dabei von der Scanner-Software verworfen.


Je nach Scanner-Qualität liegen die Punkte der Punktewolke ca. 5-50 [http://de.wikipedia.org/wiki/Meter#Gebr.C3.A4uchliche_Einheiten Mikrometer] auseinander. Die daraus entstehende Datenmenge für ein Modell ist ziemlich groß, daher werden für diese Arbeit leistungsstarke Computer benötigt.


====Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Konstruktion====


Die Daten werden nun in speziellen Dateiformaten an die Konstruktionssoftware weitergegeben. Dabei kommen manchmal "geheime" Formate spezieller Hersteller zum Einsatz. Bei solchen "geschlossenen Systemen" ist ein Datenaustausch mit Produkten anderer Hersteller für den Zahntechniker  leider nicht möglich.


Viele Systeme verwenden aber offene Formate, um die Daten auszutauschen. Solche "offenen Systeme" bieten uns Zahntechnikern die Möglichkeit und Freiheit, die Daten der Digitalisierung an beliebige offenen CAD-Softwarelösungen weiterzugeben. Daher sind offene System klar zu bevorzugen.


====Messprinzip Triangulation====
Meist werden die Daten mittlerweile im STL-Format "transportiert". Die '''Surface Tesselation Language''' (Sprache zur Beschreibung von Oberflächen durch Kachelung) stellt die Oberfläche in Dreiecken dar.


[[Datei:Prinzip_laserscanner.png|thumb|right|Das Funktionsprinzip eines Laserscanners]]Wie die Scanner-Software es beim Lichtschnittverfahren schafft, mit vielen einzelnen Bildern und einer Laserlinie einen Punkt im dreidimensionalen Koordinatensystem zu bestimmen, erfährst du am Beispiel eines kleinen, rechtwinkligen Papierstumpfes.
Diese [https://www.wikidental.de/blender/dw/ls0/dw_ls0_scandaten_roh.blend Blender-Datei] enthält zur Ansicht die Rohdaten eines Intraoralscans.


Den '''Versuchsaufbau''' kannst du der kleinen Präsentation zum [http://www.wikidental.de/pdf/cad_cam/ls1/praesentation_triangulation_ls1.pdf Messprinzip Triangulation] entnehmen. Die Kamera wird in diesem Versuch durch das Auge ersetzt, die Laserlinie durch das zur Verfügung stehende "Laserlineal".
====Konstruktion====


Es sollen die beiden Ecken des Papierstumpfes digitalisiert werden, die am Ursprung des Koordiantensystems liegen. Zeigt die Laserlinie im 45°-Winkel zur "Kamera" (Auge) auf die unterste Ecke des Stumpfes, wird sie nicht gebrochen. Die Koordinaten der Ecke lauten (0,0,0). Zeigt die Laserlinie auf die Ecke darüber, wird die Laserlinie auf der X-Y-Ebene um 2cm verschoben (gebrochen). Damit lauten die Koordinaten für diese Ecke (0|0|2).
Aus den '''importierten STL-Daten''' der Digitalisierung (wir gehen im Unterrichtsprojekt von offenen Systemen aus) wird nun mit Hilfe einer '''CAD-Software''' (Computer Aided Design - Computerunterstützte Konstruktion) ein '''richtiges Modell konstruiert'''. Die Vorgehensweise ähnelt durchaus der manuellen Herstellung eines Sägemodells. Diese Videos zeigendie Modell-Konstruktion mit Hilfe des Model-Builders der CAD-Software Dental Designer der Firma 3Shape:




Mathematisch gesehen ergibt sich die '''Höhe''' des gemessenen Punktes (Wert des Punktes auf der Z-Achse) aus der horizontalen Abweichung der Laserlinie auf dem Objekt. Dieser horizontale Abstand wird von der Software gemessen. Seine Größe wird durch den [http://de.wikipedia.org/wiki/Tangens Tangens] des Winkels zwischen Laser und Kamera geteilt. Günstigerweise hat der [https://de.wikipedia.org/wiki/Tangens_und_Kotangens Tangens] von 45° den Wert 1!  Es sind aber auch kleinere oder größere Winkel möglich. Dieses Verfahren nennt man '''Triangulation'''.
<html><iframe width="420" height="315"
src="https://www.youtube.com/embed/YxVIfJDZFTk">
</iframe></html>


[https://www.youtube.com/watch?v=YxVIfJDZFTk Direkter Link zum Video]


<html><img src="http://latex.codecogs.com/gif.latex?Hoehe&space;=&space;\frac{Horizontale&space;Entfernung}{\tan&space;45^\circ}" title="<tex>Hoehe = \frac{Horizontale Entfernung}{\tan 45^\circ}" /></html>




====Schnittstelle zwischen Konstruktion und CAM-Software====


<html><video controls width="320"><source src="http://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls1/triangulation_einfach_i720.mp4" type="video/mp4">Sorry, dein Browser unterstützt eingebettete Videos nicht. Du kannst das Video <a href="http://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls1/triangulation_einfach_i720.mp4">hier</a> herunterladen und mit einem Player deiner Wahl abspielen.</video></html>
Erneut werden die Daten der Konstruktion im STL-Format weitergereicht.


Diese [https://www.wikidental.de/blender/dw/ls0/dw_ls0_modell_konstruiert.blend Blender-Datei] enthält zur Ansicht die Konstruktionsdaten eines Modells aus einem Intraoralscan.




<html><video controls width="320"><source src="http://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls1/triangulation_3d_i720.mp4" type="video/mp4">Sorry, dein Browser unterstützt eingebettete Videos nicht. Du kannst das Video <a href="http://www.martinalensing.de/videos_wikidental/dw/ls1/triangulation_3d_i720.mp4">hier</a> herunterladen und mit einem Player deiner Wahl abspielen.</video></html>


====CAM-Software====


Die erste Phase des '''Computer Aided Manufacturing''' (CAM - Computerunterstütze Fertigung) ist die Verwendung der '''CAM-Software'''. Mit ihrer Hilfe werden die importierten Daten der Konstruktion in '''schriftliche Befehle''' für die Fertigungsmaschine "übersetzt". Diese Befehle werden dann in Form von Textdateien als '''G-Code''' an die eigentliche Fertigungsmaschine übergeben.


====Digitalisieren und Zusammenführen mehrerer Punktewolken (Matchen)====


Bei der "gespielten" Digitalisierung des Papierstumpfes mit Hilfe der Laserlinie und der Triangulation benötigten wir nur eine Blickrichtung um alle Ecken des "Stumpfes" zu erfassen. Das funktioniert mit komplexeren gekrümmten Objekten nicht mehr. Das Objekt muss mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln digitalisiert werden. Dazu wird das Objekt vor der Kamera und der Laserlinie gedreht und/oder gekippt. Anschließend müssen die so entstandenen Punktewolken passend zusammengefügt werden, da sie ja in unterschiedlicher Lage im Koordinatensystem vorliegen. Dies nennt man '''Matchen'''.
 
====Schnittstelle zwischen CAM-Software und Fertigung====
 
Die Steuerungsbefehle für die CNC-Maschine werden, wie erwähnt, als G-Code im Textformat übergeben.
 
 
 
====Fertigung====
 
'''CNC-Maschinen''' (Computerized Numerical Control - computergestützte numerische Steuerung) sind Werkzeugmaschinen, die computerunterstützt durch textbasierte numerische Befehle gesteuert werden. In diesem Fall wäre das eine Fräsmaschine:
 
<html><iframe width="420" height="315"
src="https://www.youtube.com/embed/xVxTsDBU1hc">
</iframe></html>
 
 
 
Objekte können aber auch mit '''Additiven Fertigungstechniken''' hergestellt werden. Mit Hilfe der ebenfalls textbasierten numerischen Daten der CAM-Software werden aus Flüssigkeiten oder z.B. Kunstoffdrähten in '''physikalischen oder chemischen Prozessen''' Objekte '''direkt generiert''' (erzeugt). Dafür sind keine weiteren Werkzeuge (wie z.B. die Fräswerkzeuge beim Fräsen) notwendig.
 
Moderne additive Fertigung vom z.B. Modellen:
 
<html><iframe width="420" height="315"
src="https://www.youtube.com/embed/Mf35RgKciLo">
</iframe></html>




'''Interaktive Übung:'''


===Übung===


{{Vorlage:Lernwerkstatt_Farbe_Auftrag|'''Normales Lernen'''
{{Vorlage:Lernwerkstatt_Farbe_Auftrag|'''Normales Lernen'''


Bearbeite nun im Anschluss an die Einführung in Grundlagen der Digitalisierung [http://www.wikidental.de/pdf/cad_cam/ls1/arbeitsblatt_grundlagen_digitalisierung_ls1.pdf dieses Arbeitsblatt].
Bearbeite nun im Anschluss an die Vorstellung des digitalen Workflows [[:file:arbeitsblatt_workflow_ls0.pdf | dieses Arbeitsblatt]].


Du befindest dich gerade im Distanzunterricht? Dann '''trainiere''' deine neu erworbenen '''Kompetenzen'''mit diesem [https://www.martinalensing.de/pdf_wikidental/dw/DW_Digitalisierung_Triangulation_Distanz.pdf Arbeitsblatt].
Trage deine Lösungen in der entsprechenden interaktiven Übung zur Triangulation in deinem Moodle-Kurs ein. Damit kannst du prüfen, ob 
deine ermittelten Koordinaten stimmen.
}}
}}
'''Interaktive Übung:'''
'''Trainiere''' deine neu erworbenen '''Kompetenzen''' auch in der [https://ad-bk.lms.schulon.org/mod/hvp/view.php?id=5624 '''interaktiven Übung''' im Moodle-Kurs zum Projekt].
----
[https://www.wikidental.de/w/Projekt_Digitaler_Workflow_(Corona) Zurück zur Projektstartseite auf Wikidental]
[https://ad-bk.lms.schulon.org/course/view.php?id=250 Zurück zum Moodle-Kurs Digitaler Workflow]

Aktuelle Version vom 14. November 2021, 08:01 Uhr

Einleitung

Die digitale Workflow verändert zur Zeit die Arbeitsabläufe in der Zahntechnik tiefgreifend und rasant. Sehr viele Kronen und Brücken werden mittlerweile mit dieser Technik hergestellt. Implantataufbauten werden immer häufiger so gefertigt, aber auch Partielle Prothesen und Totale Prothesen können schon damit konstruiert und gefertigt werden. Schienen werden immer häufiger digital gefertigt. Funktionslöffel, Basen für Bisschablonen oder Bohrschablonen sind problemlos im digitalen Workflow herstellbar.

Mit der Verbreitung von Intraoralscannern werden zukünftig immmer häufiger "nur" Dateien statt Abformungen im Labor ankommen, aus denen dann mit Hilfe des Digitalen Workflows Modelle gefertigt werden müssen. Eine Datei kann man halt nicht mit Gips ausgießen ;-).

In dieser einführenden Lernsituation werden nur die Schritte und Schnittstellen des digitalen Workflows gezeigt und Begriffe sowie Abkürzungen übersetzt. Die genaue Erarbeitung der einzelnen Schritte und Schnittstellen erfolgt anschließend in den einzelnen Lernsituationen!


Lernvideo zur Einführung in das Thema "Schritte und Schnittstellen des Digitalen Workflows"



Schritte und Schnittstellen des digitalen Workflows

Digitalisierung

Bei der Arbeit im digitalen Workflow reicht natürlich die "Anwesenheit" eines Sägemodelles nicht aus. Das Modell muss in den Computer. Stellt der Zahnarzt eine gewöhnliche Abformung her, wird daraus klassisch ein Sägemodell hergestellt. Das wird dann anschließend mit einem 3D-Scanner im Labor digitalisiert (Digitalisierung lab-side). Das Ergebnis ist eine Datei, die die 3D-Daten enthält und an die CAD-Software weitergegeben werden kann. Hat der Zahnarzt statt der Abformung einen Intraoralscanner verwendet (Digitalisierung chair-side), kann aus diesen Daten direkt mit einer CAD-Software ein Sägemodell konstruiert werden (Pins, Löcher für Pins, Sockel, Sägeschnitte je nach System). In diesem Unterrichstprojekt gehen wir davon aus, dass der Zahnarzt uns die Daten eines Intraoralscans geschickt hat! Im digitalen Workflow nennt man dieses Verfahren auch CAI (Computer Aided Impressioning - Computerunterstütze Abformung).

Im Idealfall sollte deine Lehrerin oder dein Lehrer dir die Digitalisierung mit einem Intraoralscanner live vorstellen. Sollte kein Intraoralscanner zur Verfügung stehen, dann hilft dieses Video sicherlich. Es zeigt die intraorale Digitalisierung zweier Kiefer eines nicht ganz unbekannten Patienten ;-):


<HTML5video width="420" autoplay="false" loop="false">itero_video_lensing</HTML5video>


Rohdaten eines Intraoralscans im STL-Format


Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Konstruktion

Die Daten werden nun in speziellen Dateiformaten an die Konstruktionssoftware weitergegeben. Dabei kommen manchmal "geheime" Formate spezieller Hersteller zum Einsatz. Bei solchen "geschlossenen Systemen" ist ein Datenaustausch mit Produkten anderer Hersteller für den Zahntechniker leider nicht möglich.

Viele Systeme verwenden aber offene Formate, um die Daten auszutauschen. Solche "offenen Systeme" bieten uns Zahntechnikern die Möglichkeit und Freiheit, die Daten der Digitalisierung an beliebige offenen CAD-Softwarelösungen weiterzugeben. Daher sind offene System klar zu bevorzugen.

Meist werden die Daten mittlerweile im STL-Format "transportiert". Die Surface Tesselation Language (Sprache zur Beschreibung von Oberflächen durch Kachelung) stellt die Oberfläche in Dreiecken dar.

Diese Blender-Datei enthält zur Ansicht die Rohdaten eines Intraoralscans.

Konstruktion

Aus den importierten STL-Daten der Digitalisierung (wir gehen im Unterrichtsprojekt von offenen Systemen aus) wird nun mit Hilfe einer CAD-Software (Computer Aided Design - Computerunterstützte Konstruktion) ein richtiges Modell konstruiert. Die Vorgehensweise ähnelt durchaus der manuellen Herstellung eines Sägemodells. Diese Videos zeigendie Modell-Konstruktion mit Hilfe des Model-Builders der CAD-Software Dental Designer der Firma 3Shape:


Direkter Link zum Video


Schnittstelle zwischen Konstruktion und CAM-Software

Erneut werden die Daten der Konstruktion im STL-Format weitergereicht.

Diese Blender-Datei enthält zur Ansicht die Konstruktionsdaten eines Modells aus einem Intraoralscan.


CAM-Software

Die erste Phase des Computer Aided Manufacturing (CAM - Computerunterstütze Fertigung) ist die Verwendung der CAM-Software. Mit ihrer Hilfe werden die importierten Daten der Konstruktion in schriftliche Befehle für die Fertigungsmaschine "übersetzt". Diese Befehle werden dann in Form von Textdateien als G-Code an die eigentliche Fertigungsmaschine übergeben.


Schnittstelle zwischen CAM-Software und Fertigung

Die Steuerungsbefehle für die CNC-Maschine werden, wie erwähnt, als G-Code im Textformat übergeben.


Fertigung

CNC-Maschinen (Computerized Numerical Control - computergestützte numerische Steuerung) sind Werkzeugmaschinen, die computerunterstützt durch textbasierte numerische Befehle gesteuert werden. In diesem Fall wäre das eine Fräsmaschine:


Objekte können aber auch mit Additiven Fertigungstechniken hergestellt werden. Mit Hilfe der ebenfalls textbasierten numerischen Daten der CAM-Software werden aus Flüssigkeiten oder z.B. Kunstoffdrähten in physikalischen oder chemischen Prozessen Objekte direkt generiert (erzeugt). Dafür sind keine weiteren Werkzeuge (wie z.B. die Fräswerkzeuge beim Fräsen) notwendig.

Moderne additive Fertigung vom z.B. Modellen:


Übung

Logo methode auftrag.png

Normales Lernen

Bearbeite nun im Anschluss an die Vorstellung des digitalen Workflows dieses Arbeitsblatt.



Interaktive Übung:


Trainiere deine neu erworbenen Kompetenzen auch in der interaktiven Übung im Moodle-Kurs zum Projekt.




Zurück zur Projektstartseite auf Wikidental

Zurück zum Moodle-Kurs Digitaler Workflow