Graphittiegel

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Beim Schmelzen vieler Legierungen können Tiegel oder Tiegeleinsätze aus Graphit (Kohlenstoff) verwendet werden. Der Vorteil gegenüber den Keramiktiegeln ist das über der Schmelze entstehende Schutzgas. Das Graphit (Kohlenstoff, C) des Tiegels löst sich bei großer Hitze aus dem Tiegel und verbindet sich mit dem Luftsauerstoff zu Kohlenstoffmonoxid (CO) und/oder Kohlenstoffdioxid (CO2). So kann an der Oberfläche der Schmelze keine Oxidation mit dem Luftsauerstoff mehr stattfinden, der ja schon mit dem Kohlenstoff zu Kohlenstoffoxid oxidiert ist. Zusätzlich drückt das schwerere Kohlenstoffoxid den leichteren Sauerstoff aus dem Tiegel. Der Tiegel löst sich durch die Kohlenstoffabgabe im Laufe einiger Schmelzvorgänge auf. Das ist im Zusammenhang mit palladiumhaltigen Legierungen problematisch, da das Palladium in der Schmelze zum Aufnehmen des Kohlenstoffs neigt. Der Einbau von Kohlenstoff ins Metallgitter (Aufkohlung) läßt die Legierung dann spröder werden.