Lernsituation 1: Kronen - als vollständige Bedeckung des Zahnstumpfes

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Ist bei einem Zahn ein großer Teil der Zahnsubstanz aufgrund von Karies, Frakturen oder aus anderen Gründen verloren gegangen, und kann sie durch andere zahnärztliche Maßnahmen nicht mehr erhalten bzw. ersetzt werden, stellst du als Zahntechniker*in eine künstliche Krone her. Genau genommen ist das eine Ersatzkrone, die eben die verloren gegangene Zahnhartsubstanz ersetzt. Dazu gehören auch Teilkronen, die wir uns jedoch ein anderes Mal vornehmen werden. Ist nur ein geringere Teil der Zahnhartsubstanz verloren gegangen, wie der Zahnschmelz, wird von einer Schutzkrone gesprochen, die den Zahn vor weiteren Einflüssen schützt. Stütz- und Verankerungskronen werden für partiellen Zahnersatz angefertigt. Auch gibt es ästhetische Gründe, die für eine Restauration durch Kronen sprechen. Dazu gehören zum, Beispiel Zahnfehlbildungen, Verfärbungen oder Zahnfehlstellungen.

Idealerweise ergänzt eine Krone den einzelnen Zahn wieder zu seiner ursprünglichen, von der Natur vorgesehenen funktionellen Form und dient damit

  • dem Erhalt und der Wiederherstellung der Kaufunktion
  • der Gesunderhaltung noch vorhandener Zähne
  • der Ästhetik und
  • der Phonetik.

Die Okklusionsfläche der Krone muss so gestaltet sein, dass ein funktioneller Kontakt zum Antagonisten gegeben ist. Im Gegensatz zu Partiellen oder Totalen Prothesen, die teilweise oder komplett gingival getragen werden, sind Kronen rein parodontal oder ossal getragen. So soll durch die antagonistischen Kontakte die Kraftüberteragung axial erfolgen, um das Parodontium gleichmäßig zu belasten bzw. gleichmäßig Kräfte zu übertragen. Zudem soll ein störungsfreies Gleiten bei Unterkieferbewegungen ermöglicht werden.

Die Passgenauigkeit soll gegeben sein und mit dem präparierten Zahn eine Einheit bilden. Nur so können Kräfte sicher übertragen werden und Schäden am marginalen Parodontium werden verhindert.

Künstliche Kronen können aus nur einem Werkstoff bestehen, wie Vollgusskronen oder Vollkeramikkronen. Seltener auch aus Kunststoff bei festsitzendem Zahnersatz. Es gibt auch Kombinationen verschiedener Werkstoffe, wie Metallkronen mit einer Verblendung aus Keramik.


Arbeitsauftrag: Wie würdest du nun beschreiben, was eine künstliche Krone ist?

1. Schreibe selbst eine Definition für künstliche Kronen und nenne Funktionen dieses Zahnersatzes.


Im Folgenden findest du ein paar Aufgaben, die dir helfen sollen grundlegende Kompetenzen zur Herstellung einer Krone zu erwerben. Denk an deinen Kumpel, der unter anderem eine Krone erhalten soll und keinen blassen Schimmer davon hat, was genau passiert. Du musst ihm helfen. Fangen wir also in der Zahnarztpraxis an...


Präparationsarten

Bevor du mit deiner Arbeit im Labor loslegen kannst, bereitet die Zahnärztin zunächst den Zahn vor. Der natürliche Zahn wird präpariert. Gemeint ist hiermit, dass der Zahn rundherum beschliffen wird. Es wird zerstörte Zahnsubstanz sauber abgetragen und Platz geschaffen für die künstliche Zahnkrone. Dabei wird auch gesunde Zahnsubstanz geopfert. Je nachdem, ob der zahn noch vital (also lebend ist) oder devital ist, kann weniger oder mehr Substanz abgetragen werden. Entscheidend ist die Ausdehnung der Pulpa. Eine Schädigung der Pulpa muss vermieden werden. Außerdem wird die Grenze des künstlichen Kronenrandes auf dem Stumpf festgelegt durch die Präparationsgrenze.

Präparationsgrenzen können

  • gingival (auf der Höhe des Zahnfleischrandes),
  • supragingival (über dem Rand des Zahnfleisches) oder
  • subgingival (im Sulcus gingivae=Furche zwischen zwischen Zahnfleisch und Zahnhals) liegen.

Einen kurzen Überblick über die verschiedenen Präparationsarten, ihrem Einsatzgebiet, sowie den Vor- und Nachteilen findest du hinter den folgenden Links Präparationsarten:


Arbeitsauftrag:

2. Nenne Vor- und Nachteile der oben genannten Präparationsgrenzen.

3. Erstelle mithilfe der Links jeweils eine Zeichnung zu den Präparationsarten.

4. Benenne außerdem das Einsatzgebiet und die Vor- und Nachteile der Präparationsarten.


In Bearbeitung:

Kronenform

Natürliche Zahnformen sind immer Zweckformen und damit Gestalt gewordene Funktionen (klingt toll, oder ;-))! Unter diesem Gesichtspunkt soll nun die Form von Kronen in Abhängigkeit von ihrer Funktion „Schutz der marginalen Parodontiums“ betrachtet werden. Die Wölbung anatomischer Flächen (oral und vestibulär) muss so gestaltet sein, dass die Selbstreinigung unterstützt und der Schutz des marginalen Parodontiums gewährleistet wird. Es dürfen keine "Schmutznischen" erzeugt werden.

Kronenform zum ausschneiden.jpg



Arbeitsauftrag:

Drucke das Arbeitsblatt zu den Kronenformen aus.

5. Schneide die Kronenformen aus, probiere sie auf dem Stumpf aus und entscheide dich für eine Form unter Berücksichtigung des Schutzes des marginalen Parodontiums vor Quetschungen durch die Krone und Verletzungen durch abgleitende Speisereste.

6. Formuliere schriftlich Gründe für deine Entscheidung!


Approximale Kontaktpunkte

Auch die approximalen Kontaktpunkte müssen so gestaltet sein, dass die Selbstreinigung unterstützt wird.

Der Schutz der Interdentalpapille und die Abstützung der Zähne untereinander wird durch die Approximalkontakte erreicht. Auch hier bestimmt also die Funktion die Form oder Gestalt der Krone.


Fülle dieses Arbeitsblatt im Unterricht aus, um die wichtigsten Merkmale der approximalen Kontaktpunkte zu dokumentieren.