Lernsituation 3 - DVT-Analyse

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Selbstlernen

Bitte lies diesen Text sorgfältig und vollständig durch, bevor du mit dem Selbstlernen beginnst!

Du sollst die Position eines oder mehrerer Implantate im Backward-Planning für die navigierte Implantation (guided surgery) vorbereiten. Dazu musst du die Anatomie des Ober- und Unterkiefers an den relevanten (dafür wichtigen) Stellen genau kennen. Du musst mit der*dem Behandler*in darüber in Fachsprache kommunizieren (sprechen) können. Dabei muss du DVT-Daten als Bilder oder in passender Software verwenden können.

Die dazu notwendigen Kompetenzen kannst du hier im Selbstlernen auf bis zu vier Kompetenzleveln erwerben. In diesem Fall ist es Selbstlernen mit aufsteigendem Kompetenzlevel. Du musst also immer bei Level 1 anfangen und dich Level für Level hocharbeiten. Bis zu welchem Level du arbeiten willst, entscheidest du selbst. Lass dich von deine*r Lehrer*in beraten, wenn du unsicher bist.

Solltest du in der Vorgehensweise des Selbstlernens noch unsicher sein, findest du in dem Artikel zum Selbstlernen Erklärungen, ein Ablaufschema und ein Erklärvideo dazu!


Die Aufteilung der Level findest du im Kompetenzraster. Hier findest du die Checkliste für alle Kompetenzlevel. Zur Referenzierung (Nachweis der erworbenen Kompetenzen) bereitest du ein Gespräch zwischen Zahntechniker*in und Behandler*in als Rollenspiel vor. Die Anforderungen dafür findest du in den Beschreibungen der Jobs to do. Es gilt für dich die Beschreibung des höchsten Levels, den du erreicht hast. Die Referenzierung führst du also erst durch, wenn du den für dich gewählten höchsten Kompetenzlevel erreicht hast.



Level 1

Folgende anatomischen Begriffe musst du für das Backward Planning und die Kommunikation mit dem*der Behandler*in unbedingt kennen. Du findest zu den Begriffen jeweils eine kurze Erläuterung, die du kennen musst. Außerdem musst du die Stelle in einem Bild eines DVT finden können.

Hier findest du den Jobs to do mit den notwendigen Grafiken für den Kompetenzlevel 1.

Es gibt weitere Links zu detaillierteren Erklärungen, die du lesen kannst, aber nicht lesen musst!


Unterkiefer:


Foramen mandibulae (Unterkieferloch)

  • Das Foramen mandibulae befindet sich medial am Unterkieferast ungefähr auf halber Höhe. Hier tritt u.a. der Nervus alveolaris inferior ein.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Foramen mandibulae.


Foramen mentale (Kinnloch)

  • Das Foramen mentale befindet sich lateral an der Unterkieferbasis kaudal der Prämolaren. Hier tritt u.a. ein Ast des Nervus alveolaris inferior aus.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Foramen mentale.


Canalis mandibulae (Mandibularkanal)

  • Der Canalis mandibulae verläuft in etwa horizontal unter den Wurzelspitzen der Seitenzähne. Von ihm zweigen die Nerven und Blutgefäße in die Zahnwurzeln ab.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Canalis mandibulae.


Nervus alveolaris inferior (Unterkiefernerv)


Zur Beschreibung und Lage der einzelnen anatomischen Stellen findest du zusätzliche Informationen im Wikipedia-Artikel zum Aufbau des Unterkiefers.



Oberkiefer:


Sinus maxillaris (Kieferhöhle)

  • Die Sinus maxillaris ist eine große Nasennebenhöhle, die im kranialen Teil des Oberkieferbeins liegt. Die Zahnfächer der Oberkieferzähne sind nur durch eine dünne Knochenlamelle von der Kieferhöhle getrennt.
  • Zusätzliche Erklärungen zur Sinus maxillaris.
  • Eine weitere Beschreibung der Kieferhöhle findest du in diesem Wikipedia-Artikel.



Allgemein:


Periost (Knochenhaut)

  • Das Periost besteht aus einer äußeren und einer inneren Schicht, die Nerven und Blutgefäße enthält. Dadurch ist die Knochenhaut, im Gegensatz zum Knochen selbst, sehr schmerzempfindlich. Die Knochenhaut dient dem Schutz des Knochens.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Periost.


Substantia spongiosa (schwammartige Knochensubstanz, Spongiosa)

  • Die Substantia spongiosa ist eine schwammartig ausgebaute Knochensubstanz. Sie ist sozusagen in Leichtbauweise aufgebaut. Feine Knochenbälkchen sind entlang der Hauptbelastungsrichtung angeordnet.
  • Zusätzliche Erklärungen zur Spongiosa.


Substantia compacta (kompakte Knochensubstanz, Compacta)

  • Die Substantia compacta ist die feste und harte Hülle des Knochens. Sie ist nur noch umgeben von der Knochenhaut.
  • Zusätzliche Erklärungen zur Substantia compacta (Alternative Namen: Kortikalis (von Kortex, „Rinde“), Corticalis)


Zusätzliche Beschreibungen zu diesen Begriffen findest du im Wikipedia-Artikel zur Knochensubstanz und Knochenhaut.

Echte Knochenpräparate können als Anschauungsmaterial sehr hilfreich sein. Frage deine Lehrerin oder deinen Lehrer!


Ein Lernvideo zu den anatomischen Begriffen:


Interaktive Lernkarten:


Interaktive Übung für deine neu erworbenen Kompetenzen:


Lösung zum Job to do für Level 1 - Bitte nicht ausdrucken, nur hier betrachten!


Level 2

Auf Kompetenzlevel 2 lernst du einige spezielle zusätzliche anatomische Begriffe zur Implantatplanung und Kommunikation kennen. Außerdem lernst du die selbständige Auswertung von DVT-Daten mit entsprechender Software kennen. Die Software 3D-Slicer ist frei. Du kannst sie unter www.slicer.org für die Arbeit zuhause herunterladen.

Hier findest du die Jobs to do mit den notwendigen Materialien.


Unterkiefer:

Nervus mentalis (Kinnnerv)

  • Der Nervus mentalis tritt als ein Ast des Nervus alveolaris inferior am Foramen mentale aus dem Unterkieferknochen aus. Er innerviert die Haut des Kinns und die Unterlippe.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Nervus mentalis.
  • Zusätzliche Beschreibungen findest du im Wikipedia-Artikel zum Aufbau des Unterkiefers.


Oberkiefer:

Canalis incisivus (Schneidezahnkanal)

  • Der Canalis incisivus ist eine kleiner paariger Knochenkanal im Bereich des vorderen Gaumens, der die Nasenhöhle mit der Mundhöhle verbindet. Seine orale Mündungstelle ist das Foramen incisivum.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Canalis incisivus.


Nervus nasopalatinus (Nasen-Gaumen-Nerv)

  • Durch den Canalis incisivus verläuft der Nervus nasopalatinus. Er gelangt durch den Canalis incisivus zum harten Gaumen und versorgt dort die palatinale Seite des Alveolarfortsatzes und die anhängende Mundschleimhaut hinter den oberen Schneidezähnen.
  • Zusätzliche Erklärungen zum Nervus nasopalatinus.


Foramen incisivum (Schneidezahnloch)

  • Das Foramen incisivum ist die unpaare Mündungsstelle des rechten und linken Canalis incisivus im Bereich des vorderen Gaumens, gleich hinter den beiden vorderen, oberen Schneidezähnen (Incisivi). Durch das Foramen tritt der Nervus nasopalatinus. Die Schleimhaut über dem Foramen ist leicht aufgewölbt und formt dort die Papilla incisiva.
  • Zusätzliche Erklärungen zum [1].


Echte Knochenpräparate können auch hier als Anschauungsmaterial sehr hilfreich sein. Frage deine Lehrerin oder deinen Lehrer!


Ein Lernvideo zu den anatomischen Begriffen:


Interaktive Lernkarten:


Interaktive Übung für deine neu erworbenen Kompetenzen:


Du kannst nun alle anatomischen Stellen benennen und ihre Lage beschreiben? Du kannst nun mit der digitalen Arbeit im 3D-Slicer weitermachen.


Zwei OK/UK-CTs findest du im Lernmanagmentsystem.

In diesem Lernvideo lernst du dem Umgang mit 3D Slicer:

Lösung zum Job to do für Level 2 -Bitte nicht ausdrucken, nur hier betrachten!


Level 3

Jobs to do für den Kompetenzlevel 3.

Knochenangebot

Auf Seite 11 dieser Doktorarbeit findest du eine zur Zeit gängige Einteilung zum Knochenangebot nach Klassifikation der Resorptionsgrade des zahnlosen Kiefers nach LEKHOLM und ZARB.

Das Knochenangebot wird durch individuelle anatomische Ausprägungen, aber ganz besonders durch den Grad der Atrophie der betroffenen zahnlosen Region des Alveolarfortsatzes bestimmt.


Lösung zum Job to do für Level 3 - Bitte nicht ausdrucken, nur hier betrachten!



Level 4

Jobs to do für den Kompetenzlevel 4.


Knochenqualität


Die Qualität des Knochens an der Stelle, an der das Implantat gesetzt werden soll, ist bedeutend für die Osseointegration und die Einheilzeit des Implantates. Die Dichte wird in Hounsfield-Einheiten gemessen (HU - Hounsfield Unit).

Mit der Hounsfield-Skala wird in der Computertomographie (CT) die Abschwächung von Röntgenstrahlung in Gewebe beschrieben und für die Darstellung in einem Graustufenbild benutzt. Die Werte können Gewebearten zugeordnet werden. (Vgl.:Hounsfield-Skala)

Knochen haben, je nach Dichte, Werte von 500 bis 1500 HU. Die Dichtemessung von Knochen ist mit normalen CTs oder DVTs nur begrenzt möglich. Grob gesagt ist der Knochen umso dichter, je heller er im CT/DVT dargestellt wird. Luft hat einen Wert von -1000 HU und wird entsprechend im CT/DVT schwarz dargestellt.

Auf Seite 12 der schon oben erwähnten dieser Doktorarbeit wird die Einteilung der Knochenqualität nach LEKHOLM und ZARB dargestellt. Die vier Klassen sind nach dem Anteil von Spongiosa und Compacta bzw. nach der Eng- und Weitmaschigkeit der Spongiosa unterteilt.

Seite 14 zeigt den Zusammenhang zwischen Hounsfield-Einheiten und Einheilzeit eines Implantates nach ENGELS. Das wird ebenfalls im Wikipedia-Atikel Zahnimplantate im Bereich Knochenqualität dargestellt.

Die Klassifizierung der Knochenqualität nach MISCH in die Klassen D1-D4 ist auf Seite 13 der genannten Doktorarbeit dargestellt. Hier wird detalliert nach verschiedenen Kriterien unterschieden.


  • Segmentieren und STL-Export mit 3D Slicer:

Lösung zum Job to do für Level 4 - Bitte nicht ausdrucken, nur hier betrachten!