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Die Grippe (Influenza)

Die Grippe ist eine akut auftretende, fieberhafte Infektionskrankheit, für die bestimmte Viren verantwortlich sind: Auslöser der Erkrankung ist das sogenannte Influenza-Virus vom Typ A, B oder C. Anders als ein grippaler Infekt (Erkältung) ist die Grippe eine ernste Erkrankung, die mit Komplikationen verbunden sein und zum Tod führen kann. Die Erkrankungs- und Sterberate schwankt bei der Influenza allerdings stark. Vor allem das Influenza-A- und das Influenza-B-Virus können beim Menschen zu schweren Atemwegserkrankungen führen. Das Grippevirus vom Typ C verursacht bei Erwachsenen selten und bei Kindern gelegentlich milde Erkrankungen. Durch das Influenza-A-Virus kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen von Grippe. Ursache hierfür ist, dass der Erreger eine sehr veränderliche Erbanlage besitzt: Diese sogenannte genetische Variabilität macht das Grippevirus dazu fähig, unsere Immunabwehr immer wieder zu überwinden. Daher ist es notwendig, jedes Jahr einen neuen Impfstoff für die Grippeimpfung herzustellen, weil eine früher durchgemachte Grippe keine Immunität gegen die neue Variante des Influenza-Virus verleiht.

Die Übertragung der Grippe kann zum einen über die sogenannte Tröpfcheninfektion geschehen, also durch Niesen, Husten und Sprechen. Zum anderen kann ein direkter Kontakt mit Infizierten dazu führen, dass man sich mit der Influenza ansteckt, zum Beispiel beim Händeschütteln oder Küssen. Des Weiteren können Grippeviren an Gegenständen haften und sich so über eine Schmierinfektion verbreiten, wenn jemand beispielsweise die verunreinigte Oberfläche berührt und die Hand anschließend an Schleimhäute (von Mund, Nase, Auge) führt. Die Viren besiedeln nach ihrer Übertragung die Schleimhäute der oberen Atemwege.

Den Zeitraum zwischen der Infektion und dem Ausbruch einer Erkrankung nennt man Inkubationszeit. Diese ist bei der Grippe recht kurz: Sie beträgt wenige Stunden bis drei Tage. Wer sich mit Grippeviren infiziert, ist schon während der Inkubationszeit ansteckend – also bevor die Influenza erste Symptome verursacht.

Bei einer leicht verlaufenden Grippe können Sie auf Mittel gegen Viren oder sonstige verschreibungspflichtige Medikamente verzichten und auf andere Mittel zurückgreifen: So können Sie schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente (z.B. Mittel, die Acetylsalicylsäure enthalten) gegen die Grippesymptome einnehmen. Um eine schwere Grippe zu behandeln oder wenn Sie ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, können Sie spezielle Medikamente erhalten, die sogenannten Virostatika. Bei virusbedingten akuten Atemwegsinfektionen wie der Grippe ist eine Behandlung mit Antibiotika nur von geringem oder völlig ohne Nutzen. Antibiotika wirken nur bei bakteriellen Infektionen.

Menschen mit einer Virusgrippe sind typischerweise stark geschwächt. Daher können sie leicht Infektionen mit Bakterien entwickeln, was die mit der Grippe verbundenen Symptome zusätzlich verstärkt. So treten zum Beispiel bei einer Influenza oft mehr oder weniger gleichzeitig Entzündungen des Nervensystems und Lungenentzündungen auf. Liegt neben der Influenza allerdings zusätzlich eine Infektion mit Bakterien (sog. Zweitinfektion oder Superinfektion) vor, ist es notwendig, diese entsprechend mit Antibiotika zu behandeln. Einer Grippe (Influenza) können Sie am besten vorbeugen, indem Sie sich impfen lassen: Der optimale Zeitpunkt für die Grippeschutzimpfung liegt vor Beginn der Grippesaison – also im Zeitraum von Oktober bis November. Da die Grippeviren ständig ihre Struktur ändern muss man sich jährlich impfen lassen um ausreichend geschützt zu sein. Die Grippeimpfung kann aber nur der Influenza vorbeugen: Ein grippaler Infekt (Erkältung) lässt sich mit einem Grippeimpfstoff nicht verhindern.


Wie lange überlebt das Influenza-Virus außerhalb des Körpers?

Je nach Temperatur ist die Umweltstabilität (Überleben außerhalb des Körpers) der Influenzaviren sehr unterschiedlich. Bei einer normalen sommerlichen Tagestemperatur von etwa 20°C können an Oberflächen angetrocknete Viren in der Regel zwei bis acht Stunden überdauern. Bei 22°C überstehen sie sowohl in Exkrementen wie auch in Geweben verstorbener Tiere und in Wasser mindestens vier Tage, bei einer Temperatur von 0°C mehr als 30 Tage und im Eis sind sie nahezu unbegrenzt überlebensfähig. Oberhalb von 22°C verringert sich die Umweltstabilität sehr deutlich. Bei 56°C werden sie innerhalb von 3 Stunden und bei 60°C innerhalb von 30 Minuten inaktiviert. Ab 70°C verliert das Virus zügig seine Infektiösität.


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